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Wie smart sind smart cities?

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 17.08.2018, 20:10 Uhr
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Wien [ENA] Das Zauberwort "smart city" läutet eine neue Utopie ein, mit der man jedes Problem problemlos in den Griff zu bekommen scheint. Nichts ist zu groß und schwer um es nicht mit "smart gadgets" bewältigen zu können. Z.B. die Klimaerwärmung, die städtische Überbevölkerung oder jegliche Naturkatastrophen. Wenn nur alles smart vernetzt ist, überall genügend Sensoren angebracht sind,

alles am Smartphone abrufbar und steuerbar ist, was soll uns dann noch passieren? Können wir dann nicht Tod und Teufel trotzen? So ungefähr mutet das Buch "smart city Wiener Know-how aus Wissenschaft und Forschung" an, das im Schmid Verlag 2012 herausgegeben wurde und bei einer Pressekonferenz des Altbürgermeister Michael Häupl im Wiener Rathaus präsentiert wurde. Es geht um's Geld, um viel Geld. Nirgendwo ist soviel zu verdienen wie im Baugewerbe und der Energiewirtschaft. Es ist also verständlich, dass sich Begehrlichkeiten auf diese Wirtschaftsbereiche spezialisieren. Das ist smart, sogar sehr smart. Und wenn man am Steuertopf sitzt und großzügig hineingreifen kann, kann man auch die ganze Stadt, warum nicht gleich die ganze Welt , neu

planen, eben smart machen. Plötzlich wird alles smart. Einige Kapitel Überschriften aus dem Buch": "Smart City Wien. Nachhaltig zum Erfolg. " oder "Smarte Finanzpolitik für Österreichs Städte" oder "Smart Community - Technologie - City und nicht zuletzt "Smart Citizens: Potential Mensch in Smart Cities." Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass es im kleinen smarte Lösungen gibt, das Smartphone zum Beispiel. Aber diese gadget Technologie auf Makro Strukturen wie Städte, Länder oder Mobilität anzuwenden hat etwas totalitäres an sich. Das erinnert mich an die moderne Tierhaltung, wo jedesTier verkabelt ist und stimmt zum Beispiel die Milchleistung nicht, dann ab in den Schlachthof. Alles automatisch und nachhaltig natürlich, eben smart.

Einer der Pilotprojekte der smart city ist die Sangdo City in Südkorea, die bis 2020 fertig gestellt werden soll. "Ein Computernetzwerk steuert Versorgung, Entsorgung, Transport und Energie zentral, jeder Einwohner kann identifiziert und lokalisiert werden. Sogenannte smart cards sind Ausweis, Schlüssel und Geld zugleich." Was macht man aber mit Städten, die eine lange Geschichte haben und zum Grossteil bebaut sind? Die teilweise eine herrlich alte Bausubstanz haben. Noch heute, nach hundert Jahren sind diese Altbauwohnungen eine begehrte Immobilie in Wien. Ich frage mich, wie das mit den smart buildings in der Zukunft sein wird? Iva Kovacic schreibt: "...Gebäude sind hoch technisierte und somit extrem komplexe Systeme." Ist das gut?

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